Präkonditionierung
Definition
Präkonditionierung ist ein Konzept, in dem der Körper zu einer gewissen Form von Stress oder Reiz ausgesetzt wird, damit er dagegen für die Zukunft geschützt ist. Klassische Beispiele sind Impfungen, mit der Verabreichung von abgeschwächten Viren kann man sich gegen gefährliche Viren schützen.
Umsetzung im Bereich der hyperbaren Sauerstofftherapie (HBOT).
Patienten die an einem Tag eine leichte Herzdurchblutungsstörung erleben, sind teilweise geschützt gegen eine Infarkt am nächsten Tag (Ischämie-Reperfusion). HBOT kann paradoxerweise dasselbe erwirken. Es produziert im Körper, bereits nach wenigen Minuten, eine grosse Menge freie Sauerstoff– und Stickstoffradikalen. Diese Radikalen lösen positive Körperreaktionen aus (siehe Phagozytose, Entzündung, Gefässbildung), sind aber gleichzeitig schädlich so dass der Körper schnell verschiedene Schutzmechanismen bilden muss, die mindestens 1 Tag aktiv bleiben. Diese Abwehr schützt gegen schädlichen Sauerstoffradikalen wie man sie nach einer akuten Durchblutungsstörung geben kann.
Wo finden diese Mechanismen statt?
Tierexperimentelle Studien zeigen einen Schutz gegen Reperfusionsschaden in: Leber (1, 2), Herz (3, 4, 5), Gehirn (6, 7, 8), Muskel (9), Rückenmark (10, 11), Nieren (12, 13), Lungen (14), Haut (15). Klinische Studien zeigen einen Schutz gegen Reperfusionsschaden in: Herz (16, 17), Gehirn. Ein neuer Wirkungsmechanismus wäre den Transfer von Mitochondiren aus der Microglie zu den leidenden Neuronen (18).